Am Ende des Lebens …

Die CS Caritas Socialis steht für einen verantwortungsvollen Umgang auch am Ende des Lebens.

Die Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens ist für viele der bei uns lebenden Menschen und auch besonders für deren Angehörige und Freunde ein schwieriger und herausfordernder Lebensabschnitt. Eine Zeit, in der die Mitarbeiter*innen mit ihrem Wissen und ihrem Beziehungsangebot dieses letzte Stück des Lebensweges begleiten.

Professionelle Pflege, bestmögliche Schmerzmedizin, persönliche psychosoziale Betreuung und spirituelle Begleitung der Bewohner*innen und deren Angehörigen sind die Säulen der „palliative care“, dem englischen Ausdruck einer allumfassenden Begleitung von Menschen und deren Angehörigen in der letzten Lebensphase.

Hospizkultur und Mäeutik sind die Säulen unserer Arbeit für und mit chronisch kranken Menschen. Aufgrund unserer tagtäglichen Arbeit und der Verantwortung gegenüber jenen Menschen, die uns anvertraut sind, stellen wir uns herausfordernden ethischen Fragestellungen.

Ein Ethikkernteam aus Experten verschiedener Fachdisziplinen setzt sich in regelmäßigen Workshops mit herausfordernden Fragen wie Tötung auf Verlangen, vertiefend auseinander und kann auch konkret bei schwierigen Entscheidungen von Angehörigen und Mitarbeiter*innen zur Beratung beigezogen werden.

Intensiv setzt sich die CS Caritas Socialis für Lebensqualität bis zuletzt ein. In einem intensiven Austausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern entstand das Fachbuch "Hospizkultur & Mäeutik - Offen sein für Leben und Sterben", das praktisches Know-How und wissenschaftliches Wissen vereint.

Die  CS Caritas Socialis ist seit den Anfängen der österreichischen Hospizbewegung im Bereich der Hospizarbeit tätig. Als moderne Trägerorganisation im mobilen und stationären Bereich hat sie sich auf den Weg gemacht, eine hospizliche Kultur als Teil ihrer Organisationskultur frei zu denken und fest zu verankern.

 

Information Button     Die Ergebnisse liegen nun im Buch 
"Hospizkultur & Mäeutik - Offen sein für Leben und Sterben" vor




 
 

Palliativmedizin

Die CS Caritas Socialis steht für einen verantwortungsvollen Umgang auch am Ende des Lebens. Schmerzlinderung mit Hilfe von Palliativmedizin.

Palliative Care ist ein „Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art“ (WHO 2002).

Der/Die PalliativmedizinerIn in unseren CS Pflege- und Sozialzentren arbeitet eng mit den niedergelassenen, vertrauten Hausärzt*innen zusammen, um bestmögliche Schmerztherapie und optimale Symptomkontrolle unserer Bewohner*innen zu ermöglichen.

Diese fachliche Kooperation schafft für die Bewohner*innen höchstmögliche Lebensqualität. Durch die fachliche Kompetenz der Palliativmediziner*innen können in der Terminalphase Notarzteinsätze und Krankenhauseinlieferungen vermieden werden. Damit ist dem Wunsch vieler Menschen entsprochen, sich in Würde und Geborgenheit in der vertrauten Wohnumgebung unterstützt durch die Palliativmedizin zu verabschieden.

Der/Die PalliativmedizinerIn berät auch in herausfordernden medizin-ethischen Fragestellungen, wie z.B. dem Legen einer PEG-Ernährungssonde, Bewohner*innen und deren Angehörige. Ziel ist eine gemeinsame Entscheidung, die die Autonomie des Bewohners/der Bewohnerin respektiert.

 
 

CS Caritas Socialis Grundhaltung zum Thema: Tötung auf Verlangen

CS Grundhaltung
Mitarbeiter*innen werden mit dem Wunsch nach Tötung auf Verlangen konfrontiert. Menschen erleben ihr eigenes Leben in Krankheit und Alter oder das ihrer Angehörigen als Belastung und stellen Überlegungen in diese Richtung an. Darin zeigt sich oft Hilflosigkeit im Umgang mit der Situation. Gebrechlichkeit, Leiden und Hilfsbedürftigkeit stellen alle Beteiligten vor besondere Herausforderungen. Wir wollen diesen Fragen sensibel, einfühlsam und respektvoll begegnen.

Mittragen
Der Wunsch nach Tötung auf Verlangen stellt auch uns die Frage, wo wir glauben, eigenes und fremdes Leiden nicht mehr ertragen zu können. Wir wollen Bewohner*innen1, Angehörige und einander in den Betreuungsteams in solchen belastenden Situationen unterstützen, damit alle Beteiligten den Anforderungen durch die Auseinandersetzung mit Erkrankung und Leiden gewachsen sind. Wir wollen diesen Herausforderungen sensibel, einfühlsam und respektvoll begegnen.

Raum geben
Wir geben Raum, dass Menschen offen über die von ihnen empfundenen Grenzen des Zumutbaren sprechen können.

Solidarität
Die CS Caritas Socialis gibt es, weil wir belastende Situationen mittragen wollen. Wir sind überzeugt, dass gerade diese Lasten nur miteinander zu tragen sind. Wir werden uns in keiner Weise daran beteiligen, Menschen, die sich als Last empfinden, aus unserer Gesellschaft verschwinden zu lassen. Seit Hildegard Burjan sind wir solidarisch mit Menschen in ihrer Verletzlichkeit. Wir setzen uns daher auch für Menschen am Ende des Lebens und ihre Angehörigen ein.

Wachsamkeit für gesellschaftliche Entwicklungen
Wir sind wachsam gegenüber Entwicklungen in unserer Gesellschaft, die Ausgangspunkt für den Wunsch nach Tötung auf Verlangen sein können: fehlende soziale Beziehungen und Vereinsamung, ein einseitig an Leistung orientiertes Menschenbild und Überlegungen, die den Wert des Lebens an Leistungsfähigkeit und ökonomischen Kriterien messen wollen. Wir sind überzeugt: Niemand muss sich für sein Angewiesensein auf Pflege und Unterstützung rechtfertigen.2 Hilfsbedürftigkeit widerspricht nicht der Würde des Menschen, sondern gehört zum Wesen des Menschseins.3

Hilfe zum Leben
Wir wissen uns dem christlichen Menschenbild verpflichtet und treten daher entschieden für einen umfassenden Schutz des Lebens (auch und gerade wenn es verletzlich und bedroht ist) ein. Die CS Caritas Socialis steht für Hilfe zum Leben. Wir wollen Menschen helfen, ihr Leben bis zuletzt anzunehmen. Das bedeutet, Menschen zum Leben zu ermutigen, aber nicht zum Leben zu zwingen.

Keine Tötung auf Verlangen
Wir verweigern uns der Tötung auf Verlangen

Umfassende Pflege, Betreuung und Begleitung
Die CS Caritas Socialis steht für größtmögliche Lebensqualität bis zuletzt, für die Achtung vor der Würde des Menschen, für hospizliche Begleitung von Sterbenden und deren Angehörigen und für eine ganzheitliche Pflege und Betreuung im Sinne des Palliative Care Konzepts. Palliative Care bejaht das Leben und betrachtet das Sterben als natürlichen Prozess, der weder beschleunigt noch verzögert wird. Schmerzen und anderen belastenden Symptomen – physisch, psychosozial und spirituell – wollen wir in umfassender Weise begegnen und eine Linderung anstreben.

Palliative Care alle, die es brauchen
Professionelle Pflege und Betreuung und der hospizliche Gedanke sind für uns untrennbar miteinander verbunden. Solche Begleitung soll allen zukommen, die das brauchen.

Selbstbestimmung
Das Sterben ist ein individueller Prozess. Wir achten das Recht der Bewohner*innen4 auf Selbstbestimmung und wissen um die besondere Hilfs- und Schutzbedürftigkeit von Schwerkranken und Sterbenden. Wir unterstützen alle Formen, den Willen des/der BewohnerIn zu erfassen und nehmen diese Äußerungen ernst. Aus dem Recht auf Selbstbestimmung kann jedoch weder ein Recht auf Suizidbeihilfe noch auf Tötung auf Verlangen abgeleitet werden.

Hospizkultur und Mäeutik
Wir wollen unseren Mitarbeiter*innen in der anspruchsvollen Aufgabe der Begleitung in Alter, Krankheit und Leiden Hilfe, Unterstützung und Orientierung geben. Die Beschäftigung mit Hospizkultur auf der Grundlage der Mäeutik bietet eine gute Grundlage für unsere Mitarbeiter*innen, um den Fragen am Lebensende kompetent, verständnisvoll und einfühlsam zu begegnen.

 

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1) Grundsätzlich sind jeweils BewohnerIn, KlientIn, Tagesgast, Gast im CS Hospiz Rennweg gemeint

2) vgl. Stellungnahme des Dachverbands Hospiz Österreich zu Euthanasiedebatte 1. 2. 2008, http://www.hospiz.at siehe auch: Stellungnahme „Tötung auf Verlangen“ 2014 vom Dachverband Hospiz Österreich und OPG „Leben bis zuletzt“ unter www.hospiz.at/Stellungnahmen

3) vgl. Stellungnahme des Dachverbands Hospiz Österreich zur Euthanasiedebatte 1. 2. 2008, http://www.hospiz.at/

4) Grundsätzlich sind jeweils BewohnerIn, KlientIn, Tagesgast, Gast im CS Hospiz Rennweg gemeint

 
 

Ethikkernteam –
Ethische Fragestellungen

Die letzte Lebensphase ist auch eine Zeit, in der sich manche Menschen nicht mehr selbst äußern und so ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Sie sind auf die Entscheidung anderer angewiesen. Oftmals hat man in „guten Zeiten“ nicht daran gedacht, für diese Situation vorzusorgen. Gemeinsam mit den Angehörigen und Fachexperten versuchen wir, eine Entscheidung zu treffen, die die Autonomie der Bewohner*innen respektiert.

Wir haben ein Stufenkonzept entwickelt, wie ethische Fragestellungen in der CS Caritas Socilias im Sinne des Respekts und der Autonomie des erkrankten Menschen erörtert werden. Angehörige sind ein wichtiger Teil dieser gemeinsamen Entscheidung. Ethische Fragestellungen werden in der Bewohner*innenbesprechung oder in einer Bewohner*innenbesprechung mit ethischem Schwerpunkt erörtert.

Um sich den Fragen „Was ist ethisch (noch) vertretbar?",  „Was entspricht dem Willen dieses Menschen, den wir pflegen und betreuen?" ausführlicher und gezielter zu widmen, gibt es in den einzelnen Bereichen interdisziplinäre Teambesprechungen mit ethischem Schwerpunkt.

Die letzte Lebensphase ist auch eine Zeit, in der sich manche Menschen nicht mehr selbst äußern und so ihren Willen zum Ausdruck bringen können. Sie sind auf die Entscheidung anderer angewiesen. Oftmals hat man in „guten Zeiten“ nicht daran gedacht, für diese Situation vorzusorgen. Gemeinsam mit den Angehörigen und Fachexperten versuchen wir, eine Entscheidung zu treffen, die die Autonomie der Bewohner*innen respektiert.

Wir haben ein Stufenkonzept entwickelt, wie ethische Fragestellungen in der CS Caritas Socilias im Sinne des Respekts und der Autonomie des erkrankten Menschen erörtert werden. Angehörige sind ein wichtiger Teil dieser gemeinsamen Entscheidung. Ethische Fragestellungen werden in der Bewohner*innenbesprechung oder in einer Bewohner*innenbesprechung mit ethischem Schwerpunkt erörtert.

Um sich den Fragen „Was ist ethisch (noch) vertretbar?",  „Was entspricht dem Willen dieses Menschen, den wir pflegen und betreuen?" ausführlicher und gezielter zu widmen, gibt es in den einzelnen Bereichen interdisziplinäre Teambesprechungen mit ethischem Schwerpunkt.

 
 

Stufenkonzept

 

Stufenkonzept: Ethnische Beratung

Studie Bewohner-Innenwillen
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CS Grundhaltungen
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