13. Dezember 2022

SoKuL – Erzählen über Sorgekulturen am Lebensende

Schüler:innen forschen im intergenerationalen und interkulturellen Austausch

„Care“ – oft mit Sorge übersetzt – bezeichnet eine Praxis der Achtsamkeit und steht für eine praktizierte Grundüberzeugung, für fürsorgliche Aktivitäten und achtsame Zuwendung. In einem breiten, politischen und politikwissenschaftlichen Verständnis bezeichnet „Care“ eine Politik der Sorge, an der sich Organisationen, Gemeinden oder auch die gesamte Gesellschaft orientieren können und sollen. „Sorgekulturen“ sind Kulturen von sozialen Systemen, also von Familien, Teams, Organisationen oder Gemeinden, die sich um die Sorge für verletzliche Menschen bemühen. Im Zentrum steht die Förderung gesellschaftlicher und organisationaler Rahmenbedingungen, die gute Sorge lebbar machen.

Viele Schüler und Schülerinnen sowie Studierende in Pflegeausbildungen begegnen während ihrer ersten Praktika zum ersten Mal sterbenden Menschen. Nicht immer sind sie gut auf die emotionalen Auswirkungen vorbereitet, die ein Todesfall auf sie haben kann. Das Projekt will hier einen Raum eröffnen, indem sie ihre Erfahrungen erzählen und reflektieren können.

Dies soll in 12-15 intergenerationellen und interkulturellen Erzählcafés und in 8-10 qualitativen narrativen Einzelinterviews geschehen. Erzählt wird an unterschiedlichen Orten gemeinsam mit Menschen mit Demenz (Verein PROMENZ) und mit hochbetagten Menschen (CS Caritas Socialis, Doku Lebensgeschichten) als Citizen Scientists. Schüler und Schülerinnen der Caritas Schule für Sozialberufe (Wien) und Studierende am FH Campus Donaustadt (Wien) werden die Erzählcafés mit vorbereiten, sich an ihnen beteiligen und sie ko-moderieren. Die Erzählcafés werden auf digitalem Tonträger aufgezeichnet und in Kooperation zwischen Forschenden und Auszubildenden ausgewertet. Auf diese Weise wird das Projekt innovatives Wissen über Erzählcafés als Forschungsmethode generieren.

Im Projekt sollen mehrere Transferprodukte entstehen: Im Unterrichtspaket „Erzählcafé“ sollen alle Materialien, die zur Durchführung der Erzählcafés entwickelt werden, anonymisiert für den Unterricht und für die interessierte Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Aus einzelnen Erzählungen zu Sorgekulturen am Lebensende sollen kurze, anonymisierte Geschichten als „teaching cases“ entwickelt werden. Ein Kurzfilm „Sorgekulturen am Lebensende“ mit Beiträgen der Schüler, Schülerinnen und der Studierenden und von Citizen Scientists soll im dritten Projektjahr aufgenommen werden und für den Unterricht zur Verfügung stehen. Für die wissenschaftliche Verbreitung der Ergebnisse sollen im Projekt mehrere wissenschaftliche Publikationen und eine kumulative Dissertation entstehen. Das Citizen Science-Forschungsprojekt wird vom Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien geleitet und in Kooperation mit dem Verein Sorgenetz durchgeführt. Das Projekt wird vom  Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Rahmen der Programmschiene OeAD – Sparkling Science 2.0 gefördert.

Ansprechpersonen für Fragen zum Projekt:

Assoz.-Prof.Dr. Katharina Heimerl (katharina.heimerl@univie.ac.at)

Hutter Evelyn, MA (evelyn.hutter@univie.ac.at)

 

CS Caritas Socialis – Lebensqualität vom Beginn bis zum Ende des Lebens

Die CS Caritas Socialis wurde 1919 von Hildegard Burjan als geistliche Schwesterngemeinschaft mit dem Auftrag gegründet, soziale Not zu lindern. Heute setzt die CS Caritas Socialis drei Schwerpunkte: Betreuung und Pflege (Demenz), Hospizkultur (CS Hospiz Rennweg) und die Unterstützung und Begleitung von Familien und Kindern. Basis dafür sind das mäeutische Führungsverständnis und das CS Leitbild.

Ein Teil der Einrichtungen ist durch den Fonds Soziales Wien (FSW) gefördert. Die CS Caritas Socialis Privatstiftung verfolgt ausschließlich den gemeinnützigen Zweck der Sicherung des Fortbestandes der Einrichtungen der CS Caritas Socialis GmbH und unterstützt und fördert Einrichtungen und Projekte über die Förderungen des Fonds Soziales Wien und der Stadt Wien hinaus.

Wir danken unseren Spender*innen und Unterstützer*innen: Schelhammer Capital Bank AG, Kunst hilft, Novartis Pharma GmbH, EHL Immobilien GmbH, Casinos Austria AG, Österreichische Lotterien, RSC Raiffeisen Service Center GmbH, Schütz Marketing Services, KTHE - Kobza and the hungry eyes, Shell Austria GmbH, SV (Österreich) GmbH, Wiener Philharmoniker, S IMMO AG, Wild GmbH

Spendenkonto: IBAN: AT27 2011 1800 8098 0900

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Ungargasse 64-66, Stiege 4 / TOP 302, 1030 Wien
Sabina Dirnberger
Mag. MBA Sabina Dirnberger-Meixner

Leitung Öffentlichkeitsarbeit

CS Ungargasse
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01/71753-3131 • 0664 5486424
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